Therapie
Therapie

Therapie

Die Diagnose hilft festzustellen, ob ein Tumor vorliegt und wenn ja, wie er sich verhält, in welchem Stadium er sich befindet bzw. wie weit er sich möglicherweise ausgebreitet hat. Sind diese Fragen beantwortet, kann über die nächsten Behandlungsschritte nachgedacht werden. Diese sind abhängig von Ihrem Alter, Ihrem körperlichen Befinden und Ihren persönlichen Vorstellungen.

 

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Sie – und am besten auch Ihr Partner und Angehörige – den jeweiligen Therapieschritt genau verstanden haben. Scheuen Sie sich also nicht davor, Fragen zu stellen hinsichtlich des Ziels, zu dem zu erwartenden Nutzen oder auch zu den Risiken bzw. Nebenwirkungen. Weiter sollten Sie sich im Austausch mit Ihrem Partner und Ihren Angehörigen selbst fragen, ob Sie sich die vorgeschlagene Behandlung zumuten können und wollen, jeweils im Bezug auf Ihre eigenen Vorstellungen zur Lebensqualität.

Überblick Therapieformen

Abwartendes Beobachten (Watchful Waiting)

Nach individueller Entscheidung zwischen Arzt und Patient kann das Beobachten des Tumors und symptomorientierte Therapie sinnvoller sein als eine Operation oder eine Strahlentherapie. Gerade bei älteren Patienten, eventuell noch mit schwerwiegenden Begleiterkrankungen, sollte der Nutzen einer Behandlungsmethode gegenüber den Risiken immer sorgfältig abgewogen werden.

Aktive Überwachung (Active Surveillance)

Bei der aktiven Überwachung ist es Ziel, den richtigen Moment für die Therapie abzuwarten und den Patienten vor den Nebenwirkungen einer Therapie zu schützen. In regelmäßigen Abständen kontrolliert der Arzt den Gesundheitszustand und behandelt mögliche tumorbedingte Symptome (z. B. Schmerzen).

 

Die aktive Überwachung ist geeignet für Patienten, die einen lokal begrenzten, wenig aggressiven Tumor haben, der noch keine Beschwerden macht. Eine Behandlung wird erst dann erwogen, wenn sich bei einer Kontrolluntersuchung erweist, dass die Krankheit voranschreitet. Falls der Patient eine tumorspezifische Behandlung wünscht, kann die aktive Überwachung jederzeit abgebrochen werden.

Hormonentzugstherapie (Androgendeprivationstherapie)

Das männliche Sexualhormon Testosteron ist nicht nur „Treibstoff“ für die Prostatazellen, sondern auch für die Krebszellen. Unter dem Einfluss des männlichen Sexualhormons wachsen und vermehren sie sich schneller. Wird der Testosteronspiegel im Blut therapeutisch drastisch gesenkt, verlangsamt sich die Teilungsrate der Krebszellen und der Tumor wird in seinem Wachstum gehemmt.

Ein Hormonentzug ist über drei Wege möglich:

Der Hormonentzug wirkt im Übrigen auch wachstumshemmend auf eventuell vorhandene Metastasen. Die Hormonentzugstherapie ist daher eine Behandlungsoption für alle fortgeschrittenen Stadien des Prostatakarzinoms. Auch als unterstützende Behandlung z. B. bei einer Strahlentherapie kann der Hormonentzug eine Option sein.

Eine Hormonentzugstherapie beeinflusst nicht nur das Wachstum der Krebszellen, sondern auch alle anderen Vorgänge im Körper, die durch Testosteron gesteuert werden. Hierzu zählen beispielsweise das Sexualleben, Psyche, Knochen- und Muskelaufbau (siehe Nebenwirkungen Hormonentzugstherapie).

Hormonentzugstherapie (Androgendeprivationstherapie)

Chirurgische Entfernung der Prostata

Die Entfernung der ganzen Prostata (Prostatektomie) ist eine häufig eingesetzte Methode bei einem lokal begrenzten oder auch lokal fortgeschrittenen Tumor. Ziel ist in beiden Fällen die Heilung. Der Eingriff ist über drei Wege möglich:

  1. Die retropubische Prostatektomie ist die chirurgische Entfernung der Prostata durch einen Schnitt im Unterbauch.
  2. Bei der perinealen Prostatektomie wird der Zugang zur Prostata zwischen Hodensack und Anus gelegt.
  3. Bei der laparoskopischen Prostatektomie erfolgt der Eingriff mithilfe einer Bauchspiegelung. Hierbei werden die chirurgischen Instrumente über kleine Einschnitte im Unterbauch eingeführt.

Bei allen drei Methoden der Entfernung der Prostata wird in der Regel versucht, das Nervengeflecht, welches Blase, Prostata und Penis versorgt, weitgehend zu schonen (siehe Nebenwirkungen Prostataentfernung).


Strahlentherapie

Bei der Bestrahlung werden hochenergetische Teilchen gezielt auf das Tumorgewebe gerichtet. Die Strahlung schädigt die Krebszellen, die sich nicht mehr teilen können und absterben.

Es gibt zwei Formen der Strahlentherapie:


Bei einem lokal begrenzten Tumor (ohne Metastasen) ist die Aussicht auf Heilung ähnlich gut wie bei einer operativen Entfernung der Prostata. Durch den Einsatz moderner Technik kann die Strahlung so gesteuert werden, dass gesundes Gewebe weniger geschädigt wird.


Strahlentherapie
Strahlentherapie

Chemotherapie

Nachsorge und Rezidiv

Nachsorge und Rezidiv

Zur Nachsorge gehört ebenso, mögliche Spätfolgen und Nebenwirkungen der vorangegangenen Therapie zu behandeln.


Nachsorgekalender

Nachsorgekalender

Die Nachsorgetermine sind im Übrigen eine gute Gelegenheit, dem Arzt Fragen hinsichtlich einer Verbesserung der Lebensqualität, einfacheren Alltagsbewältigung oder psychologischen Unterstützung zu stellen.


Rezidiv

Rezidiv
Rezidiv

Falls der Anstieg des PSA-Wertes mit keinem Symptom verbunden ist oder ein Tumorwachstum nicht beobachtet werden kann, muss nicht immer sofort eine Behandlung eingeleitet werden.


Rezidiv

Vor einer Behandlung muss sichergestellt werden, dass der Krebs nicht bereits Metastasen gebildet hat. Im Fall einer Metastasierung kommen weitere Therapien, wie etwa eine Kombination aus Hormonentzugstherapie (ADT) und Chemotherapie, zum Einsatz. Hiermit kann das Auftreten von Beschwerden zwar hinausgezögert, aber keine Heilung erreicht werden.