Sie sind über 40 und männlich? Dann kann es sein, dass sich zum ersten Mal in Ihrem Leben Ihre Prostata unangenehm bemerkbar macht. Zum Beispiel durch Veränderungen beim Wasserlassen. Der Strahl ist weniger kräftig, manchmal tröpfelt es mehr, als dass es fließt. Grund dafür können Veränderungen der Prostata sein. Aufgrund hormoneller Prozesse kann diese sich vergrößern und so verschiedene Störungen auslösen. In manchen Fällen kann es zu bösartigen Wucherungen, also Krebs, kommen.
Was Sie tun können?
Am besten einmal jährlich zum Urologen zur Vorsorgeuntersuchung gehen.
Harn- und Geschlechtsorgane werden als Urogenitalorgane zusammengefasst. Zu den Harnorganen gehören die Nieren mit ihren zur Blase führenden Harnleitern, die Blase sowie die Harnröhre. Beim Mann bilden Penis und Hodensack die äußeren Geschlechtsorgane. Nebenhoden, Prostata und die Samenbläschen werden als innere männliche Geschlechtsorgane bezeichnet. Damit die Organe richtig zusammenarbeiten können, sind Blase und Prostata von einem Nervengeflecht umgeben, dessen Fasern bis in den Penis hineinreichen.
Die Prostata hat ungefähr die Form und Größe einer Kastanie. Sie sitzt direkt am Blasenausgang und umschließt dort ringförmig die Harnröhre. Deshalb engt eine krankheitsbedingte Vergrößerung der Prostata die Harnröhre ein und es kann zu Problemen beim Wasserlassen kommen. Vom Rücken aus betrachtet liegt die Prostata in unmittelbarer Nähe zum Enddarm. Diese Position erlaubt es dem Arzt, eventuelle Auffälligkeiten oder Veränderungen an der Prostata oder den Samenbläschen mit dem Finger durch die relativ dünne Darmwand zu ertasten (Tastuntersuchung).
Die beiden Samenbläschen befinden sich im hinteren Bereich von Prostata und Blase. Diese Drüsen steuern beim Samenerguss ein zuckerhaltiges Sekret bei, das die Spermien auf dem Weg zur Befruchtung der Eizelle ernährt und sie zudem vor dem sauren Milieu der Scheidenflüssigkeit schützt.
Männer schenken ihrer Prostata häufig erst dann Aufmerksamkeit, wenn sie „Ärger“ macht, also erkrankt ist. Die häufigsten Erkrankungen der Prostata sind Prostataentzündungen, die gutartige Prostatavergrößerung sowie Prostatakrebs. Gemeinsam ist ihnen, dass sie eine Vergrößerung des Prostatagewebes und damit ähnliche Symptome (z. B. Schwierigkeiten beim Wasserlassen) verursachen können. Daher sollten Probleme beim Wasserlassen immer ärztlich abgeklärt werden.
Verlauf
Prostatakrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen beim Mann. Jedes Jahr erkranken ca. 60.000 Männer neu in Deutschland. Prostatakrebs wächst in der Regel langsam. Daher sind die Heilungschancen und Überlebensraten sehr hoch, wenn er in einem frühen Stadium entdeckt und behandelt wird. Für weiter fortgeschrittene Stadien stehen heute vielfältige Behandlungsverfahren zur Verfügung. Das bedeutet, dass es häufig möglich ist, den Krebs in seinem Wachstum zu verlangsamen und unter Kontrolle zu halten.
Die Frage, warum das Gewebe der Prostata plötzlich beginnt, unkontrolliert zu wachsen, ist bis heute nicht geklärt. Dennoch scheint es einige Faktoren zu geben, die das Risiko zu erkranken begünstigen.